23 Missverständnisse über die DNA-Genealogie

Wie bei so vielen anderen Themen auch findet man im Internet unzählige falsche Informationen über die DNA-Genealogie. Aus diesem Grund habe ich die 23 häufigsten Missverständnisse im folgenden Beitrag zusammengefasst. Es soll als eine kleine Hilfestellung für diejenigen dienen, die bisher nicht so häufig mit der DNA-Genealogie zu tun hatten.

Dieser Artikel soll die Leser übrigens keinesfalls zum Kauf eines DNA-Tests animieren. Denn obwohl ich selbst sehr viele schöne Erfahrungen damit gemacht habe, habe ich heute eine andere Einstellung und würde aus Datenschutzgründen und Sicherheitsbedenken eher davon abraten. Bis auf wenige Ausnahmen natürlich, z.B. wenn jemand schon sein ganzes Leben lang Fragen zu seiner biologischen Herkunft hatte und es keinen anderen Weg gab, diese zu klären.

1. “Die kommerziellen DNA-Tests kosten oft weniger als so manche Untersuchung beim Hausarzt. Daher kann es sich hier nur um Humbug handeln!

Die DNA-Tests sind zwar in der Tat sehr günstig erhältlich, aber dennoch hochwertig in Bezug auf ihre Aussagekraft und Informationsgehalt. Wenn es darum geht, die verwandten Personen zu erkennen (einschließlich weiter entfernten genetischen Cousins und Cousinen) stellten die Skeptiker bisher jedes Mal fest, dass diese Tests einwandfrei funktionierten.

Um die DNA-Tests und die Anbieter zu diskreditieren, konzentrieren sich die Skeptiker deshalb meist auf Herkunftsanalysen von Geschwistern oder eineiigen Zwillingen, um die kleinste Abweichung zu belächeln und bemängeln. Die Ethnizitätsschätzungen beruhen jedoch auf Algorithmen und Referenzpopulationen und nicht auf dem direkten Abgleich zwischen Personen, was die kleinen Abweichungen mathematisch erklären lässt.

2. “Man zahlt deshalb so wenig, weil die Firmen es eigentlich nur auf die hochsensiblen DNA-Daten abgesehen haben – um diese dann teuer an die Behörden oder Pharmaunternehmen weiter zu verkaufen!

Die DNA-Daten sind tatsächlich sehr wertvoll – wohl die wertvollsten Daten überhaupt. Und ja, nach einer vorheriger Zustimmung der Kunden können die anonymisierten DNA-Daten für die Forschung freigegeben werden.

Die Befürchtungen der Datenschützer sollten sehr ernstgenommen werden, ebenso wie ihre Mahnungen den Anbietern etwas genauer auf die Finger zu schauen. Denn es kann durchaus passieren, dass die Firmen ihre Nutzungsbedingungen ändern und diese dann plötzlich weniger transparent werden.

FTDNA und der Drittanbieter GEDmatch kooperieren mit den Polizeibehörden (die Nutzer müssen dazu vorher ihre Zustimmung erteilen), die anderen drei großen Firmen Ancestry, 23andme und MyHeritage nur nach einem gerichtlich angeordneten Durchsuchungsbeschluss. Außerdem kann man weder bei Ancestry noch 23andme eine Fremddatei hochladen. Wenn man einen Test bei einer dieser beiden Firmen machen möchte, muss man in ein Röhrchen spucken – degradierte Tatort-DNA kann dort nicht hochgeladen werden.

Daten über genetische Risiken oder Vorbelastungen werden nicht an die Krankenkassen weitergegeben. Die DNA-Firmen geben Informationen über genetische Veranlagungen für eine Erkrankung (z.B. das Vorhandensein von bestimmten Brustkrebsvarianten) nicht einmal an deutsche Kunden selbst weiter, weil hierzulande das Gendiagnostikgesetz die Freigabe solcher Daten ohne eine ärztliche Beratung verbietet.

Keine der DNA-Firmen kann es jedoch verhindern, dass jemand heimlich und unter einem falschen Vorwand eine andere Person testet, z.B. ein Kind für die Feststellung der Vaterschaft. Die Firmen können nur darauf hinweisen, dass ein solches Verhalten sträflich verfolgt werden kann, weil es in Deutschland gegen das Gesetz verstößt.

3. “Manchmal werden SNPs, manchmal STR-Marker, manchmal Gene getestet. Das verstehe ich nicht, es handelt sich doch in allen drei Fällen einfach nur um DNA?”

Aus der DNA einer Person kann Verschiedenes und zu verschiedenen Zwecken herausgelesen werden.

Die Anbieter der DNA-Genealogie arbeiten mit SNPs, wovon bis zu 850.000 getestet werden. Die Anzahl der identischen DNA-Segmente und der cM-Wert erlauben erste Einschätzungen zum Verwandtschaftsgrad der DNA-Treffer in der Datenbank – einschließlich der weiter entfernten Cousins 3. oder 4. Grades.

Darüber hinaus können genetische Netzwerke bzw. Cluster von Personen gebildet werden, die auf die gleichen Vorfahren zurückgehen. Das erleichtert die Stammbaumanalysen und führt zu einer sehr viel schnelleren Identifizierung einer Person über Dritte.

Forensiker testen die DNA vom Tatort auf STR-Marker. Hierbei handelt es sich um eine bestimmte Anzahl von Wiederholungen eines DNA-Musters an einer bestimmten Stelle. Bereits eine sehr geringe Anzahl von STR-Markern reicht aus, um eine Person zu identifizieren.

In erster Linie werden die STR-Marker für einen direkten Abgleich zweier Proben benutzt. Also um festzustellen, ob diese ein- und derselben Person gehören oder nicht. Bei sehr ähnlichen STR-Profilen kann man von einer (in der meisten Fällen entfernten) Verwandtschaft ausgehen, doch die Suche wird in den meisten Fällen sehr langwierig und kann tausende Menschen umfassen.

Bei einem Y-DNA-Test der Firma FTDNA werden ebenfalls STR-Marker getestet. Unter dem Namen des STR-Markers, der oft mit DYS beginnt z.B. DYS435, steht die Anzahl der Wiederholungen eines bestimmten DNA-Basenmusters. Hier ein Beispiel aus dem Y-DNA-Tests meines Onkels mit 111 getesteten STR-Markern:

In den USA wird die alte Tatort-DNA aus den Cold Cases, die zuvor mittels STR-Markern analysiert wurde, mit den neuen SNP-Chips neu ausgewertet.

Für medizinische Zwecke werden GENE getestet. Von den Genen gibt es etwa 25.000 und sie können hunderte oder tausende von SNPs enthalten. Das liegt daran, dass eine Erkrankung oder ihr Verlauf von mehreren SNPs beeinflusst wird. (In einzelnen Fällen kann aber auch eine einzige SNP-Mutation für einen sehr aggressiven Verlauf einer Krankheit sorgen.)

Hier ein Beispiel des Gens SIRT3, zu dem unterschiedliche SNPs (2. Spalte) gehören mit ihren jeweiligen Varianten rechts:

Wer aus Sorge vor Brustkrebs einen medizinischen Gentest gemacht hat, kann diesen nicht für die DNA-Genealogie verwenden. Dazu müsste eine Neuauswertung der DNA mit den speziellen SNP-Chips erfolgen, was nur in Ausnahmefällen z.B. bei polizeilichen Ermittlungen gemacht wird.

Es ist sogar möglich über die DNA Rückschlüsse auf das Alter einer Person zu ziehen. Firmen wie TeloYears sehen sich dazu die TELOMERE an den jeweiligen Enden der Chromosomen an. (Es heißt, man solle sich die Telomere wie Schnürsenkel vorstellen – je besser diese erhalten sind, desto jünger das biologische Alter der Person.)

4. “Ich habe gelesen, dass heutige Menschen bis zu 4% ihrer DNA mit den Neandertalern gemeinsam haben. Andererseits stimmt die DNA zwischen relativ nahen Verwandten wie Cousins und Cousinen 2. Grades auch nur etwa zu 3% überein. Wie kann das denn sein?

Die DNA der Menschen untereinander ist etwa zu 99.9% identisch; bei dem restlichen 0,1% handelt es sich um variable DNA, die für die Unterschiede zwischen einzelnen Menschen sowie ethnischen Gruppen verantwortlich ist. Ein Teil der variablen DNA wird von den Anbieter der DNA-Genealogie getestet und etwa 3% davon stimmen zwischen Cousins 2. Grades überein.

Bezogen auf die gesamten 3.2 Milliarden Basenpaare sollen wir etwa 99.5% mit den Neandertalern teilen (und mit den Schimpansen noch 98%). Von den restlichen 0,5% der für die Neandertaler “typischen” SNPs haben Menschen europäischer und asiatischer Abstammung noch zwischen 1% und 4% in ihrer DNA – was der Beweis dafür ist, das sich Homo sapiens und Neandertaler miteinander paarten.

Bei 23andme wird die Anzahl der Neandertaler-SNPs angegeben. Ich habe 310 genetische Varianten und damit mehr Neandertaler-DNA als 92% der Personen in der 23andme-Datenbank.

Übrigens haben verschiedene Menschen verschiedene Neandertaler-SNPs, so dass sich diese beim gemeinsamen Nachwuchs auch “addieren” können. (Meine Mutter hat mit 283 SNPs weniger Neandertaler-DNA als ich.) Genau aus diesem Grund haben sich die genetischen Varianten bis in unsere Zeit erhalten können.

5. “In der Datenbank habe ich einen DNA-Treffer mit 2400cM gefunden, daher kann es sich nur um einen (Voll)Bruder bzw. (Voll)Schwester handeln!

Je höher der cM-Wert mit einem DNA-Treffer, desto eindeutiger das Verwandtschaftsverhältnis. Wenn man 2400cM in das Shared cM-Tool von Blaine Bettinger eingibt, wird eine 99% Wahrscheinlichkeit für den Verwandtschaftsgrad Vollgeschwister angezeigt.

Dieses Tool ist jedoch nicht für die Darstellung der Verwandtschaftsverhältnisse auf mehreren Linien gedacht. Man sollte aber auch die eher ungewöhnlichen Familienkonstellationen zumindest im Hinterkopf behalten.

Stellen wir uns doch den folgenden Fall vor:

Der 55-Jährige Alfred hat einen Sohn aus erster Ehe, den 30-Jährigen Axel, als er mit 40-Jährigen Angela zusammen kommt und mit ihr ein weiteren Sohn, den Anton, bekommt. Kurz darauf verlieben sich Angela und ihr Stiefsohn Axel ineinander und die beiden bekommen ebenfalls ein Kind, die Tochter Anna.

Angelas Kinder Anton und Anna sind Halbgeschwister durch ihre Mutter und würden laut dem Shared cM-Tool rund 1750cM ihrer DNA auf ihren mütterlichen Chromosomen miteinander teilen. Die beiden sind aber auch durch ihre jeweiligen Väter verwandt – Anton ist gleichzeitig auch der Halbonkel von Anna und würde als solcher noch einmal ca. 850cM auf seinem väterlichen Chromosom mit ihr teilen, was zusammen 2400cM ergibt.

6. “Was soll es denn für einen Sinn haben Seitenverwandte zu testen? Ich weiß doch auf welche Weise ich mit ihnen verwandt bin!

Gerade deshalb sind ja Seitenverwandte für die DNA-Genealogie so wertvoll! Weil man weiß, durch welche Vorfahren man mit ihnen verwandt ist, geben uns ihre DNA-Daten so viele zusätzliche Informationen preis!

Wenn man bekannte Seitenverwandte testet, lassen sich die DNA-Treffer in der Datenbanken sehr viel leichter den entsprechenden Familienlinien zuordnen – selbst dann, wenn sie keinen Stammbaum eingestellt oder sonstige Informationen angegeben haben. Und für das Chromosome mapping, die Kartierung der eigenen Chromosomen, als auch andere Methoden zur Rekonstruktion von Vorfahren-DNA wie Visual Phasing, sind sie deshalb besonders wichtig!

7. “Wenn ich die Shared matches von mir und Person A anschaue, sehe ich Person B. Deshalb kann man sicher davon ausgehen, dass wir alle drei von denselben Vorfahren abstammen.

Nein, das muss nicht so sein. Person B kann mit dir durch ihre väterliche Seite verwandt sein und mit Person A durch die mütterliche. Nur wenn es DNA-Übereinstimmungen an der gleichen Stelle gibt, also bei einer Triangulation der DNA-Segmente, kann man von denselben Vorfahren ausgehen.

8. “Ich mache den DNA-Test einfach unter einem falschen Namen, dann bleibe ich anonym!”

Ein falscher Name wird hier nicht viel bringen – man denke an all die unbekannten Täter, die mithilfe der DNA-Genealogie bereits identifiziert wurden. Auch Menschen mit totalem Gedächtnisverlust hat die DNA-Genealogie bereits helfen können. Oder Kindern, die heimlich geboren und dann ausgesetzt wurden.

Die wichtigste Information über eine Person liegt in ihrer DNA, denn jeder ist von Geburt an Teil eines biologischen Stammbaumes – unabhängig davon, ob man diesen je erforscht hat oder nicht – und nimmt dort einen bestimmten Platz ein. Dieser lässt sich durch den cM-Anteil mit anderen Personen in der Datenbank und die gemeinsamen DNA-Treffer eingrenzen.

Vielleicht wird nicht sofort dein Name erraten, wenn du einen DNA-Test machst, aber mit Sicherheit wird es in der Datenbank bereits die eine oder andere Person geben, die dich durch das Chromosome mapping oder durch die Shared matches sofort dem richtigen Familienzweig zuordnen kann.

9. “Lebenden Personen würde ich von so einem DNA-Test aus Datenschutzgründen abraten. Gegenstände von verstorbenen Verwandten zu testen ist dagegen kein Problem.”

Wenn man vom Datenschutz im Zusammenhang mit der DNA-Genealogie spricht, geht es sehr oft darum, dass die Testperson neben der eigenen DNA auch die DNA ihrer Verwandten in die Datenbanken einspeist. Wenn du von der DNA-Genealogie begeistert bist, aber deine Eltern sie kategorisch ablehnen, wandern jeweils 50% ihrer DNA dennoch mit in die Datenbank – obwohl sie gar keinen DNA-Test gemacht haben. Das ist bei Verstorbenen nicht anders, denn auch ihre DNA erlaubt natürlich Rückschlüsse auf Lebende.

10. “Wenn du so einen DNA-Test machst, dann wissen sie alles über dich! Inzwischen sind schon fast zwei Drittel der Amerikaner identifizierbar, obwohl sie selbst nie einen DNA-Test gemacht haben!”

Im Jahr 2018 hat Yaniv Ehrlich eine Studie veröffentlicht, laut welcher etwa 60% aller Amerikaner mit europäischen Wurzeln mindestens einen Cousin 3. Grades in der Datenbank von GEDmatch haben. Mit einem Cousin 3. Grades hat man gemeinsame Ur-Urgroßeltern und dank den öffentlich einsehbaren Volkszählungen, Stammbäumen auf Genealogie-Webseiten und Nachrufen in den Zeitungen oder auf der Find A Grave-Webseite lassen sich diese Personen manchmal ohne allzu großen Aufwand identifizieren.

Man kann das jedoch nicht eins zu eins auf Deutschland übertragen. Das liegt aber nicht nur daran, dass der Anteil der Menschen, die einen DNA-Test gemacht haben, noch überschaubar ist. Sondern daran, dass hierzulande nicht so viele öffentliche Informationen über Privatpersonen zur Verfügung stehen. In den USA werden die Volkszählungen nach 72 Jahren freigegeben – heute kann also jede beliebige Person Zugriff auf die US-Volkszählung von 1950 haben. So etwas ist in Deutschland gar nicht denkbar.

11. “Die Ethnizitätsschätzungen der Firmen können sich stark unterscheiden. Auch nach einem Update der gleichen Firma können sich die Ergebnisse erheblich verändern. Wie kann das denn sein, wenn es sich doch dabei immer um die gleiche DNA handelt?

Anders als das Verwandtschaftsmatching basieren die Ethnizitsschätzungen nicht auf direktem Vergleich der identischen DNA-Abschnitte zwischen allen sich in der Datenbank befindenden Personen, sondern auf Referenzpopulationen und Statistiken. Jede Firma entscheidet selbst, wie sie die unterschiedlichen ethnischen Gruppen zusammensetzt. Bestimmte genetische Marker werden mit bestimmten Populationen in Verbindung gebracht.

Es werden jedoch ständig neue Erkenntnisse gewonnen, weil mit der Zeit auch mehr Daten zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund können sich die Ethnizitätsschätzungen nach einem Update deutlich von der vorherigen Version unterscheiden. Darüber hinaus sind kleine Abweichungen auch mathematisch erklärbar, z.B. wenn sich die gleiche Person zweimal bei der gleichen Firma testen lässt und einmal einen Anteil von 14,8% finnischer Gene angezeigt bekommt und beim zweiten Mal 15,4%.

12. “Jüdische DNA kann es doch gar nicht geben, weil es sich dabei um eine Religion handelt! Diese Behauptung ist nur etwas für Rassisten!”

Je länger eine Gruppe geographisch oder kulturell isoliert war, desto ähnlicher ist sich die DNA dieser Gruppe untereinander bzw. lässt sich von anderen Gruppen unterscheiden. Bei den europäischen Juden in Norditalien kam es um das Jahr 1000 zu einer Art Flaschenhals-Situation, als ihre Zahl auf etwa 400 Familien geschrumpft worden war. Dann wanderte diese Gruppe nach Mitteleuropa aus und konzentrierte sich vornehmlich in Deutschland und Frankreich, wo es zu einem großen Bevölkerungswachstum kam, bevor sie weiter nach Osteuropa wanderten.

Da die Nachkommen der aschkenasischen Juden in Osteuropa über Jahrhunderte hinweg nur untereinander geheiratet hatten (was als Endogamie bezeichnet wird), kann man heute tatsächlich von aschkenasisch-jüdischer DNA sprechen. Sie wird in den Ethnizitätsschätzungen der Firmen deshalb als eine eigenständige Gruppe behandelt. (Übrigens kann jemand, der im Rahmen einer kostenlosen Aliyah-Reise nach Israel Schwierigkeiten hat, seine jüdischen Wurzeln zu belegen, diese durch einen DNA-Test beweisen.)

13. “Die DNA-Tests können dazu benutzt werden um andere Menschen zu diskriminieren. Stell dir nur vor, was passiert wäre, wenn Hitler damals solche Tests gehabt hätte!”

Die Geschichte hat uns mehrfach gezeigt, dass man für Diskriminierung und Genozid gar keinen DNA-Test braucht. Und wer weiß, ob es dann auch nicht ganz anders gekommen wäre? Wenn es diese DNA-Tests schon zu Beginn der Eugenik-Bewegung gegeben hätte, dann wären die meisten der damaligen Theorien vermutlich sofort verworfen worden.

14. “Der DNA-Test hat meine Familie zerstört, weil ich herausgefunden habe, dass mein Vater fremdgegangen ist!”

Nein, es ist das zerbrochene Vertrauen das in solchen Fällen die Familien zerstört und nicht der DNA-Test. Bei neu entdeckten Halbgeschwistern sollte man allerdings sehr vorsichtig mit voreiligen Schlüssen sein, denn es hat sich schon in mehreren Fällen herausgestellt, dass der vermeintliche Fremdgänger sein Einkommen während des Studiums als Samenspender aufgebessert hatte. (Vor kurzem erst hat eine durch eine Samenspende gezeugte Frau herausgefunden, dass sie 65 Halbgeschwister hat!)

15. “Adoptierte, die nach ihren biologischen Eltern suchen, sind undankbar, weil sie keine Rücksicht auf die Gefühle ihrer Adoptiveltern nehmen. “

Jeder Mensch hat das Recht auf die Kenntnis seiner Wurzeln. Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass adoptierte Personen nur deshalb nach ihren biologischen Eltern suchen, weil ihnen in ihren Adoptivfamilien etwas gefehlt hat. Viele der Adoptierten, die auf der Suche nach ihren Wurzeln sind, sind in einer glücklichen Familie großgeworden, und nichts läge ihnen ferner, als ihre Adoptiveltern zu verletzen oder auszugrenzen. Oft sind es sogar die Adoptiveltern selbst, die die Suche ihrer Adoptivkinder unterstützen.

Allzu menschlich ist es, verstehen zu wollen, aus welchem Grund man weggegeben wurde, wie in dieser außergewöhnlichen Geschichte, oder ob es da draußen Menschen gibt, die einem sehr ähnlich sehen. Wem hat man Kinngrübchen zu verdanken? Gibt es noch weitere Geschwister? Leben die Großeltern noch? Und wie sind diese Menschen eigentlich so? Solche Fragen haben nichts mit Undankbarkeit zu tun, sondern sind ein wichtiger Teil der eigenen Identität.

(Und natürlich ist es ebenso in Ordnung als Adoptierter nichts über seine Herkunft wissen zu wollen, wie es in diesem wunderschön geschriebenem Artikel von Sarah C. Baldwin zu lesen ist.)

16. “Adoptierte haben ein Recht darauf, eine Beziehung zu ihrer biologischen Familie aufzubauen!”

Die Adoptierten haben das Recht auf die Kenntnis ihrer Wurzeln, aber niemand hat das Recht darauf eine Beziehung zu einer anderen Person aufzubauen, wenn es nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Unter den Adoptierten, die bereits ihre biologische Familien gefunden haben, gibt es sehr unterschiedliche Erfahrungen.

Manchmal fiel man sich glücklich in die Arme, weil die Gegenseite ebenfalls jahrelang gesucht hat. Manchmal hatten die biologischen Eltern einfach keine andere Wahl, weil sie zum Zeitpunkt der Geburt Teenager waren und sich dem Willen ihrer Eltern beugen mussten.

Manchmal erfuhr man, dass man das Ergebnis einer Vergewaltigung war und wurde gebeten jegliche weitere Kontaktversuche zu unterlassen. Manchmal wurde man von den biologischen Eltern zwar abgelehnt, aber von den Großeltern, Halbgeschwistern, Onkel oder Tanten herzlich aufgenommen.

Ganz falsch wäre es jedoch einer adoptierten Person grundsätzlich davon abzuraten nach ihren Wurzeln zu suchen, weil man ihr eine Enttäuschung ersparen möchte. Pauschal von einem negativen Erlebnis auszugehen ist genauso falsch, wie allzu euphorische Erwartungen.

Jeder Mensch hat das Recht der anderen Seite mitzuteilen, dass man existiert und Fragen zu seiner Herkunft hat. Ein Recht darauf, inwieweit diese Fragen beantwortet werden, gibt es aber nicht, und die jeweiligen Grenzen eines anderen Menschen sollten immer respektiert werden.

17. “Ich habe einen DNA-Test gemacht und kann überhaupt nichts damit anfangen!”

Das liegt vermutlich daran, dass man sich mit dem Thema DNA-Genealogie nicht intensiv genug auseinander gesetzt hat. Wer nach dem Einloggen erwartet, alle Antworten auf seine Fragen präsentiert zu bekommen, wird in den allermeisten Fällen sicherlich enttäuscht sein. Man muss sich schon die Mühe machen, die Grundlagen und Methoden der DNA-Genealogie zu erlernen (und natürlich auch in den Archiven nach den Dokumenten für den Stammbaum zu suchen).

18. Ich bin eine Frau, aber bei 23andme wird bei mir auch die Y-DNA-Haplogruppe angezeigt. Bedeutet das, dass ich ein genetischer Sonderfall bin?

In den meisten Fällen gibt es hierzu eine ganz einfache Erklärung 🙂 Wenn du eine Frau bist und dein Vater oder dein Bruder ebenfalls einen DNA-Test bei 23andme gemacht haben, wird deren Y-DNA-Haplogruppe auch in deinen Ergebnissen angezeigt.

Wenn ich mich mit einem genetischen Verwandten aus der Datenbank vergleiche, wird bei mir die Y-DNA-Haplogruppe meines Vaters angezeigt:

19. “In die polizeilichen Ermittlungen werden dank der DNA-Genealogie haufenweise unschuldige Menschen hineingezogen!”

Solche Aussagen rufen nur Misstrauen und Panikmache hervor. Wenn bei GEDmatch oder FTDNA die DNA eines Verdächtigen hochgeladen wird und es Übereinstimmungen mit den Personen in der Datenbank gibt, kommt es vor, dass diese kontaktiert und um Informationen zu bestimmten Linien ihres Stammbaumes gebeten werden.

Diese Menschen werden von der Polizei aber weder “durchleuchtet”, noch abgehört, weil es von Anfang an klar ist, dass es sich nicht um die Verdächtigen handelt, sondern nur um ihre – manchmal sehr weitläufige – Verwandtschaft. Nach der Stammbaumanalyse kommen manchmal mehrere Personen vorübergehend als Tatverdächtige in Betracht kommen, z.B. zwei Brüder oder mehrere Cousins, falls nur eine elterliche Linie genau bestimmt werden kann.

Wenn auf die “alte” Art und Weise ausschließlich die Marker der Y-DNA getestet werden, fällt der Kreis der Personen, die als Verdächtige in Frage kommen, sehr viel größer aus, als mit der “neuen” Methode. Übrigens wurden dank der DNA-Genealogie inzwischen auch die Namen unschuldiger Menschen wieder reingewaschen.

20. “Die Europäer haben eine ganz andere Mentalität und für die Polizei gelten ganz andere gesetzliche Bestimmungen – die DNA-Genealogie wird hierzulande niemals Erfolg haben.”

Schweden liegt auch in Europa und sie hatten schon im Juni 2020 ihren ersten großen Kriminalfall mithilfe der DNA-Genealogie und FTDNA gelöst. Es stimmt natürlich, dass in Deutschland die gesetzlichen Grundlagen dazu fehlen und die Menschen hierzulande der Speicherung der Daten in einer Datenbank besonders kritisch gegenüberstehen.

Aber ist es denn ethisch überhaupt vertretbar sich einer neuen vielversprechen Methode aus Datenschutzbedenken komplett zu versperren? Warum stattdessen nicht einfach eine andere Vorgehensweise in Betracht ziehen, die mehr der hiesigen Mentalität entspricht? Etwa eine nur vorübergehende Datenbank? Auf die ausschließlich die mit einem konkreten Fall betrauten Kriminalermittler Zugang hätten?

Vor einiger Zeit kam wieder Bewegung in den Fall der kleinen Claudia Ruf aus Grevenbroich. Die Profiler sind sich nämlich sicher, dass der Täter eine persönliche Verbindung zum Ort habe, weshalb rund 2000 Männer aus dem Ort zu einem DNA-Test gebeten wurden. Getestet wurden STR-Marker und eingeladen durften nur diejenigen sein, auf die das Täterprofil passt – also keine Frauen und niemand, der zum Tatzeitpunkt zu jung oder zu alt war.

Was ist aber, wenn der Täter nur eine weibliche Verwandte in Grevenbroich hat, die er damals gelegentlich besuchte? Oder nur noch einen Neffen, der zum Tatzeitpunkt noch gar nicht geboren war? Dann hätten die Profiler zwar Recht, aber die Kriminalermittler würden trotzdem leer ausgehen.

21. “DNA kann einem alten Mordfall untergejubelt werden, z.B. die abgeschnittenen Haare aus dem Friseursalon.”

Jeder von uns hinterlässt täglich haufenweise DNA an verschiedenen Orten – in der Schule, bei der Arbeit, im Restaurant, in der Bank, im Supermarkt, in der Bibliothek, am Flughafen, im Friseursalon etc. Genauso wie andere Beweise kann DNA einem Tatort untergejubelt werden.

Trotzdem darf die Arbeit der Forensiker und Kriminalermittler nicht unterschätzt werden. Für die Forensiker ist es kein Problem festzustellen, ob es sich um abgeschnittene oder um herausgerissene Haare handelt oder ob die DNA-Spur alt oder frisch ist, u.a. weil die DNA mit der Zeit degradiert. Und die DNA wird nicht alleine, sondern im Zusammenhang mit anderen Spuren/Beweisen betrachtet.

22. “Ich habe erfahren, dass ich die Veranlagung für eine bestimmte Erkrankung habe. Jetzt muss mich damit abfinden, dass ich früher oder später daran erkranken werde.”

Anmerkung: Gesundheitliche Informationen werden Kunden aus Deutschland aus Rücksicht auf das Gendiagnostikgesetz nicht zur Verfügung gestellt. Trotzdem finden viele Interessierte einen Weg, um doch noch an die Daten zu kommen.

Wenn man erst durch einen DNA-Test von einer Veranlagung für eine Erkrankung erfährt und nicht durch die Symptome, ist es doch schon mal ein positives Zeichen. Erstens bedeutet das, dass du trotz Veranlagung offenbar gesund bist – denn ob du an etwas erkrankst, hängt oftmals von mehreren Faktoren ab, wie z.B. Stress oder ungesunde Lebensweise.

Zweitens bekommst du dadurch vielleicht die Möglichkeit etwas dagegen zu unternehmen, z.B. sich mit einem Arzt zu beraten und sich gründlicher untersuchen zu lassen. Man kann doch durchaus von einem Vorteil sprechen, wenn du darüber Bescheid weißt, was deine mögliche Achilles-Verse ist?

Die gesundheitlichen Informationen der DNA-Firmen sollte man stets auch mit einem kritischen Blick betrachten und sich bei ernsthaften Erkrankungen auf jeden Fall von einem Arzt beraten lassen. Die personalisierte Genomik steht noch am Anfang; auch wenn es schon jetzt absehbar ist, dass sie die Medizin in Zukunft revolutionieren wird.

23. “Die DNA-Genealogie ist ein harmloser Spaß.”

Die DNA-Genealogie macht Spaß, ist aber keineswegs als harmlos zu bezeichnen. Sie hat die Macht Menschen zusammen zu bringen und gleichzeitig ganze Familien auseinander, durch die Bloßstellung strenggehüteter Familiengeheimnisse.

Sie kann Verbindungen zu Menschen offenbaren, die man geheim halten möchte. Dabei geht es nicht nur um verbrecherische Verwandtschaft, Kuckuckskinder oder Kinder der Sextouristen. Sondern auch um Menschen, die aus Sicherheitsgründen unter einer neuen Identität leben und dadurch in Schwierigkeiten geraten könnten. Oder Geheimagenten.

Die DNA-Genealogie ist in vielerlei Hinsicht ein sehr nützliches Tool, mit dem man sehr viel über sich selbst und die eigenen Wurzeln lernen kann. Allerdings ist das Interesse an der DNA-Genealogie in Deutschland noch überschaubar, nicht zuletzt weil der Datenschutz groß geschrieben wird.

Das kann sich jedoch schlagartig ändern, sobald z.B. Fitnessfanatiker die DNA-Tests für sich entdecken. Die Optimierung unseres Selbst hat in unserer Gesellschaft einen sehr hohen Stellenwert und es ist deshalb nicht auszuschließen, dass diesem Trend sogar die Bedenken über den Datenschutz weichen werden.

Wäre eine Ablehnung oder gar ein Verbot der kommerziellen DNA-Tests der richtige Weg? Oder doch lieber die Aufklärung darüber, was mit den hochsensiblen DNA-Daten alles gemacht werden kann? In einer demokratischen Gesellschaft wohl eindeutig Letzteres.

Abgeleitetes Chromosome Mapping

Seitenverwandte zu testen ist für die DNA-Genealogie besonders nützlich, da man die gemeinsamen DNA-Segmente sofort einem konkreten Vorfahren zuordnen kann. Auf diese Weise kann man seine Chromosomen “kartieren”, was als klassisches Chromosome Mapping schon lange bekannt ist. Aber habt ihr schon das Inferred bzw. Deductive Chromosome Mapping ausprobiert? Diese Methodik für die abgeleitete Chromosomen-Kartierung hat…

CCR5 Delta32 Mutation

Letzte Aktualisierung erfolgte am 04.05.2020. Zum besseren Verständnis wurden weitere Schaubilder hinzugefügt. Alle Firmen, die DNA-Tests zur Ahnenforschungszwecken anbieten, stellen ihren Kunden auch ihre DNA-Rohdaten (DNA raw data) zur Verfügung. Je nach Interesse und Vorkenntnissen kann man diese Daten deshalb auch zu anderen Zwecken nutzen, z.B. um mehr über die eigenen genetischen Veranlagungen zu erfahren.…

Wenn man einen DNA-Test macht und jemand in der Datenbank weiß, wer du bist…

So muss es vor kurzem einer jungen Frau ergangen sein, die nach einem DNA-Test bei MyHeritage Anfang Februar auf meiner Verwandtschaftsliste erschienen ist. Unsere identische DNA verteilt sich auf 5 Segmente mit einem Gesamtwert von 50,5cM, was MyHeritage dazu veranlasst hatte, meinen neuen DNA-Treffer als meine Cousine 3. bis 5. Grades einzustufen: Der Name meines…

Cluster Auto Painter – eine neue Zusatzfunktion für den DNA Painter

Ende Dezember hat Jonny Perl eine neue Zusatzfunktion eingeführt, die es nun ermöglicht, mit ein paar Klicks eine Übersicht mit verschiedenen genetischen Clustern automatisch in den DNA Painter übertragen zu lassen. Genetische Cluster sind Gruppen von Menschen, die alle miteinander durch einen gemeinsamen Vorfahren bzw. ein Vorfahrenpaar verwandt sind. Bei den jeweiligen DNA-Firmen gibt es…

Wie schön es sein kann, wenn Papierforschung durch die DNA bestätigt wird!

In Deutschland kann man die Familienforscher in zwei Gruppen einteilen – in jene, die die DNA-Genealogie in ihre Forschung miteinbeziehen und in solche, die sie ablehnen. Darin, dass die Forschung in den Archiven für einen soliden Stammbaum unerlässlich ist, sind sich aber beide Gruppen einig. “Es ist das A und O” würde man dazu von…

Wie ich herausgefunden habe, von welchen Vorfahren die DNA auf meinen beiden X-Chromosomen stammt

Anhand dieses Stammbaumes meiner Familie kann man sehen, welche Vorfahren zu der DNA auf meinen beiden X-Chromosomen beigetragen haben könnten. Die Farben stellen die durchschnittlich zu erwartenden Anteile dar: Mein Ziel war es jedoch herauszufinden, wieviel DNA genau ich von welchen konkreten Vorfahren bekommen habe. Dazu müssen die X-Chromosomen vollständig gephast werden. In meinem gestrigen…

Ein einfaches Visual Phasing-Beispiel für Anfänger

Seit Ende 2016 arbeiten sehr viele amerikanische DNA-Genealogen mit der Visual Phasing Methode, während in Deutschland kaum jemand von ihr gehört hat. Dabei ist diese Methode geradezu genial, denn sie ermöglicht es einem, die DNA mehrerer Geschwister ihren vier Großelternlinien zuzuordnen, auch wenn die Großeltern selbst bereits verstorben sind. (Wenn mehr als drei Geschwister zur…

DNA-Test als Geschenk – die Büchse der Pandora unter dem Weihnachtsbaum?

Weihnachten steht vor der Tür, die Geschenke sind gekauft und liegen schön verpackt unter dem Weihnachtsbaum. Wie in den letzten paar Jahren werden sich darunter auch dieses Mal viele kommerzielle DNA-Tests befinden, denn der Hype aus den USA hat auch Deutschland längst erreicht, nicht zuletzt wegen der TV-Werbespots der großen Anbieter wie Ancestry oder MyHeritage.…

Rätsel nach fast 108 Jahren gelöst!

Am Sonntag hat mir die DNA-Genealogie ein unglaubliches Erfolgserlebnis beschert! Und was hätte ich nicht alles dafür gegeben, dieses mit meinem Großvater zu teilen! Doch zu seinen Lebzeiten wagte man an das, was heute möglich ist, nicht einmal zu denken. Anhand meines persönlichen Beispiels möchte ich nicht nur zeigen, wie wertvoll die DNA-Genealogie als Ergänzung…

Wie die Suche mittels DNA-Genealogie funktioniert

Neulich bin ich auf einen Artikel im Netz gestoßen, der über die Verurteilung eines Doppelmörders in den USA berichtete, auf dessen Spur man über 30 Jahre nach der Tat mithilfe der DNA-Genealogie gekommen war. Meine Freude darüber, dass dieses Thema endlich mehr Aufmerksamkeit in Deutschland findet, war nach einem Blick auf die Kommentare jedoch schnell…

Was eine der Erstsiedlerinnen von Montreal und ich gemeinsam haben

Letztes Update erfolgte am 19. Juli 2023. Heute bin ich zufällig über den Taufschein von Marie Lorgueil gestolpert. Sie wurde am 15. Juni 1634 in Bordeaux geboren. Ihren Taufeintrag hat Gilles Brassard gefunden. (Nein, nicht der berühmte Quantenphysiker, sondern ein anderer Quebecer, der der Liebe wegen in Paris lebt.) Als Montreal 50 Einwohner hatte und…

Chromosome mapping – die Chromosomen-Kartierung mithilfe des DNA-Painter Tools

Unter den vielen Möglichkeiten, die einem die DNA-Genealogie bietet, weckte die Zuordnung einzelner DNA-Segmente zu konkreten Vorfahren im Hinblick auf unsere Familiengeschichte ganz besonders mein Interesse. DNA-Segmente können auf einen bestimmten Vorfahren zurückgeführt werden, wenn es jemandem gelingt mit seinen DNA-Treffern in den Datenbanken von 23andme, Ancestry, FTDNA und My Heritage einen gemeinsamen Vorfahren bzw.…

Ein Beispiel der Endogamie in meiner Familie

Letztes Update erfolgte am 05.09.2023 Nach gründlicher Archivforschung hat sich herausgestellt, dass es sich bei 6 von 8 Urgroßeltern meiner Großmutter und ihrer Cousinen 2. Grades um die gleichen Personen handelt! Das nennt man Endogamie. Eine Generation weiter kommen Johann Martin Meier und Anna Elisabetha Wolf zweimal im Stammbaum ihrer Cousinen 2. Grades vor. Das…

Firmen, die DNA-Tests anbieten – Teil I: 23andme

Meinen allerersten DNA-Test habe ich im Februar 2014 bei 23andme bestellt. Laut einer E-Mail im Juni 2015, die anlässlich des einmillionsten Kunden verschickt wurde, war ich Kundin #654877. Heute zählt die 23andme-Datenbank mehr als 5 Millionen getestete Personen. 23andme – der Name bezieht sich auf die 23 Chromosomenpaare eines Menschen – bietet neben einer Ethnizitätsschätzung…

Anwendung der Visual Phasing Methode an Chromosom 1 mithilfe der programmierten Excel-Datei von Steven Fox

Wenn ihr die Möglichkeit habt drei Vollgeschwister zu testen, dann gibt es eine weitere tolle Sache, die ihr mit euren DNA-Ergebnissen machen könnt, und zwar die von Kathy Johnston entwickelte Visual Phasing-Methode auszuprobieren. Sie ermöglicht es euch eure DNA-Segmente allen vier Großelternteilen zuzuordnen (ohne dabei die Eltern oder die Großeltern selbst testen zu müssen), indem…

Die Anwendung der Visual Phasing-Methode an Chromosom 1

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