CHROMOSOME MAPPING

Chromosome mapping – die Kartierung der Chromosomen – so nennt man die Zuordnung einzelner DNA-Segmente einem bestimmten Vorfahren oder einem Vorfahrenpaar und die Visualisierung dieser Segmente mithilfe verschiedener Tools wie z.B. DNA-Painter oder Kitty Cooper’s Chromosome mapper.

Bei 23andme, FTDNA, MyHeritage oder GEDmatch bekommt man nicht nur eine Liste mit den Namen unserer genetischen Verwandten, sondern auch ihre DNA-Segmentdaten. Also genaue Informationen darüber an welchen Stellen unsere DNA mit der DNA unserer Treffer übereinstimmt. Diese Daten kann man dann visualisieren, in dem man sie auf der DNA-Painter-Webseite einträgt.

Auf diese Weise können wir einen Einblick in unsere genetische Zusammensetzung erhalten und erfahren, auf welchen Chromosomen wir die DNA von welchen Vorfahren geerbt haben.

Das ist meine DNAPainter-Übersicht mit den ersten 22 Chromosomenpaaren und der DNA-Segmente, die bereits einem bestimmten Vorfahren zugeordnet werden konnten:

(Bild zum Vergrößern anklicken)

Am einfachsten ist Chromosome mapping wenn:

  • einem genügend Familienmitglieder unterschiedlicher Linien für einen Test zur Verfügung stehen
  • die DNA-Treffer in den Datenbanken über gut recherchierte Stammbäume verfügen

Hier ist ein älterer Beitrag über das Chromosome mapping mit Beispielen aus meiner Familie: https://geneticgenealogygirl.com/de/2018/08/chromosome-mapping-die-chromosomen-kartierung-mit-dem-dna-painter/

Neben dem klassischen Chromosome Mapping gibt es noch das abgeleitete Chromosome Mapping (auf Englisch Inferred Chromosome Mapping). Mehr Informationen dazu findet ihr HIER.

Visual Phasing ist auch eine Art von Chromosome mapping, wird aber aufgrund ihrer Komplexität separat behandelt. Dank des DNA-Vergleichs mit meiner Halbschwester mütterlicherseits (und mehreren Seitenverwandten) konnte ich mittels der Visual Phasing-Methode die DNA auf allen meinen mütterlichen Chromosomen den beiden Großeltern mütterlicherseits zuordnen!

Hier ist meine Chromosomen-Karte (bei blau handelt es sich um die DNA von Opa Viktor Haas und bei rosa um die DNA von Oma Elisabetha Antoni):

Wie unterschiedlich die Vererbung an die Geschwister ausfallen kann, sieht man wenn man meine Chromosomen-Karte mit der meiner Halbschwester vergleicht:

Meine Schwester und ich teilen uns etwas mehr als 19% gemeinsame DNA und liegen damit im unteren Durchschnittsbereich für Halbgeschwister. An unseren beiden Chromosomen-Karten kann man sehr gut erkennen warum das so ist! Ich habe mehr DNA von unserem Großvater mütterlicherseits bekommen und meine Schwester von unserer Großmutter!

Darüber hinaus kann man sehen, dass meine Mutter mir insgesamt fünf Mal ein unrekombiniertes Chromosom weitergegeben hat, während bei meiner Schwester jedes Chromosom mindestens einmal rekombinierte.

Letztes Update erfolgte am 05.04.2021