Wenn man einen DNA-Test macht und jemand in der Datenbank weiß, wer du bist…

So muss es vor kurzem einer jungen Frau ergangen sein, die nach einem DNA-Test bei MyHeritage Anfang Februar auf meiner Verwandtschaftsliste erschienen ist. Unsere identische DNA verteilt sich auf 5 Segmente mit einem Gesamtwert von 50,5cM, was MyHeritage dazu veranlasst hatte, meinen neuen DNA-Treffer als meine Cousine 3. bis 5. Grades einzustufen:

Der Name meines neuen DNA-Treffers sagte mir auf den ersten Blick nichts, es gab jedoch zwei andere Angaben, die mich schnell auf die richtige Spur brachten, auf welche Weise ich mit Kristina verwandt sein könnte. Es war ein aufgelisteter Familienname und Kristinas Alter.

Obwohl ich ihren eingestellten Stammbaum nicht einsehen konnte (weil dort bis auf einen Großvater nur lebende Personen eingetragen waren), gab es von MyHeritage zumindest einen Hinweis, welche Nachnamen in ihrem Stammbaum vorkamen. Der Familienname Bechler sprang mir dabei sofort ins Auge. Ich selbst habe zwar keine Vorfahren mit diesem Namen, aber eine der Cousinen 1. Grades meiner Mutter hat einen Bechler geheiratet.

In den letzten Jahren habe ich mindestens eine Person aus jedem Seitenzweig meiner Familie um einen DNA-Test gebeten und diese Cousine gehörte zu denjenigen, die zugestimmt haben (auch wenn ich sie vorher nicht persönlich kannte). Bei unserem Treffen notierte ich mir damals auch die Namen ihrer Kinder, Enkel und Urenkel. Es wurden mir zwar alle Vornamen genannt, aber nicht immer der Nachname, und weil ich nicht aufdringlich erscheinen wollte (ich war schon für den DNA-Test unglaublich dankbar!), habe ich damals nicht weiter nachgehakt.

Also rief ich daraufhin das DNA-Profil dieser Cousine meiner Mutter auf und verglich sie mit Kristina. Und siehe da, der Vergleich der beiden zeigte mehr als deutlich, dass ich auf dem richtigen Weg war:

Selbst wenn der Familienname nicht aufgelistet worden wäre, hätten mir spätestens die cM-Werte in der “Geteilten DNA-Matches“-Übersicht einen Hinweis auf diese Cousine meiner Mutter gegeben.

Der zweite Hinweis war Kristinas Alter, der meine Vermutung bestätigte, dass es sich bei ihr um eine Urenkelin der Cousine meiner Mutter handeln musste – für eine Enkelin war der cM-Wert viel zu niedrig.

Als nächstes suchte ich in meinem Stammbaum nach den Nachkommen dieser Cousine und fand dort eine Urenkelin mit diesem Vornamen, dessen Nachname von mir aber nicht erfasst worden war. Dann schrieb ich Kristina eine Nachricht:

So kann es einem heutzutage ergehen 🙂

Auf diese Weise ließ sich innerhalb kürzester Zeit die Verwandtschaft zu einem 50cM-Treffer feststellen. Unsere gemeinsamen Vorfahren sind meine Urgroßeltern Heinrich Antoni und Ottilia Arnhold, die wiederum Kristinas Ur-ur-urgroßeltern sind! Die Oma mütterlicherseits von Kristina ist meine Cousine 2. Grades, was sie zu meiner Großnichte 3. Grades macht! Die gemeinsamen 50,5cM, die sie mit mir teilt, kann Kristina jetzt somit ihrem Ur-urgroßvater Peter Antoni zuordnen. Darüber hinaus kann ich ihr 1/16 ihres Stammbaumes (die väterliche Seite ihrer Uroma) zur Verfügung stellen, der schriftlich belegt ist und 250 Jahre zurückreicht!