Anders als die autosomale DNA, die sich mit jeder Generation etwa um die Hälfte reduziert, wird die DNA auf dem X-Chromosom nach einem eigenen Muster vererbt. Es tragen außerdem sehr viel weniger Vorfahren zur DNA auf dem X-Chromosom bei, als dies bei der autosomalen DNA der Fall ist.
Frauen haben zwei X-Chromosomen (XX). Bei einem handelt es sich um ein rekombiniertes X-Chromosom, welches sie von ihrer Mutter erhalten. Das zweite X-Chromosom bekommen sie von ihrem Vater, welches ausschließlich die DNA der Großmutter väterlicherseits enthält.
Männer haben nur ein X-Chromosom (XY). Es handelt sich dabei um ein rekombiniertes X-Chromosom ihrer Mütter, welches sie dann unverändert an ihre Töchter weitergeben.
Hier ein Beispiel dazu:
Blaine Bettinger hat eine schöne Übersicht der Vererbung jeweils für Frauen und Männer erstellt: https://thegeneticgenealogist.com/2008/12/21/unlocking-the-genealogical-secrets-of-the-x-chromosome/
Interessant ist, dass die Anzahl der Vorfahren, die zur X-DNA beitragen können, der Fibonacci-Folge entspricht.
Laut einer Studie von Blaine Bettinger wird das X-Chromosom in 14% der Fälle unrekombiniert weitergegeben. Deshalb kann es z.B. passieren, dass zwei Brüder trotz der gleichen Mutter keine DNA-Übereinstimmungen auf dem X-Chromosom haben (wenn sie das jeweils andere X-Chromosom unrekombiniert von ihr erhalten).
Hier sind ein paar nützliche Links zum Weiterlesen (auf Englisch):
- http://smithplanet.com/stuff/x-chromosome.htm
- https://leannecoopergenealogy.ca/2018/03/01/x-chromosome-recombination-an-example/
- https://thegeneticgenealogist.com/2017/11/22/an-x-dna-case-study/
- http://www.genie1.com.au/blog/63-x-dna
- http://linealarboretum.blogspot.com/2012/11/phasing-x-chromosome.html
- http://dnamatches.blogspot.com/2012/07/understanding-x-chromosome-inheritance.html
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